Kapitel 1 – im Weihnachtswald

Planohr und Stella im WeihnachtswaldEs ist Adventszeit. Kalt pfeift der Wind durch den Tannenhof.
Tag für Tag, Jahr für Jahr pflanzt Frau Lorenz mit ihren Weihnachtswichteln Tannenbäume.
Hunderte von Tannen stehen rum und träumen von ihrer Karriere:
Weiß-Tännchen Nele, Blau-Fichtchen Christina, Rottännchen Maria und wie sie alle heißen.
Abends, wenn Frau Lorenz mit ihren Wichteln in der warmen Stube sitzt, unterhalten sich auch die Tännchen auf dem Tannenhof.
„Wie findet ihr meine neuen Äste?“ fragt Nele-Tännchen. „Und wie findet ihr meine neue Naturtönung ?“ fragt Christina. „Schick, Ton in Ton kommt immer gut“, kommentiert Maria.
Nur eine ältere, schon richtig große Tanne antwortet nicht.
Still hört sie in sich hinein.

„Wie heißt du eigentlich, du hässliche, krumme Tanne?“ fragen die eitlen Tännchen.
„Mein Name ist PlanOhr“ antwortet die große Tanne.
„Welch merkwürdiger Name, aber genau so siehst du aus, verplant in jeder Hinsicht und Ohren hast du? hi-hi “, meint Nele.
Christina fügt hinzu: „Kein Mensch hat dich als Tannenbaum ausgesucht, deshalb stehst du immer noch hier.“
„Aus dir kann man höchstens Brennholz machen“, lästert Maria.
Und alle prahlen: „Wir werden bald in der warmen Stube stehen, bunt geschmückt, in voller Pracht!“
Wenn alle Tännchen schlafen, weint PlanOhr vor sich hin.
Viel Harz tropft an seinem  Stamm herunter.
Nur die Eule Leyla kann PlanOhr trösten: „Lass dich nicht mobben von diesen eingebildeten Tännchen. Ich mag dich. Denn wenn ich oben auf deiner Spitze sitze, habe ich einen wunderbaren Blick über den ganzen Tannenhof. Du bist hier die mächtigste Tanne auf dem Hof. Darauf kannst du stolz sein! Jetzt singe ich noch ein Lied für dich und morgen Nacht komme ich wieder!“
Am nächsten Morgen kommen die Berliner mit ihren Autos angereist, mit Kind und Kegel, Axt und Hund. Sie essen Bratwürste und trinken Glühwein. Feierlich erklingen Trompeten aller Art.
Die Hündin Stella lächelt zu PlanOhr rüber. Sicherlich weiß sie jetzt schon mehr als wir alle!
Tannenbäume werden geschlagen und in die Stadt transportiert.
Ist es doch der schönste Traum einer Tanne:
Einmal Weihnachtsbaum sein!

Na dann, FROHE WEIHNACHTEN!
Fortsetzung folgt …

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